Menschen, die an einer seltenen Erkrankung leiden, haben oft einen langen und leidvollen Weg hinter sich, bis die Diagnose gestellt wurde. Diese Odyssee dauert auch heute durchschnittlich 6 Jahre. Die Gründe hierfür sind vielfältig: unspezifische Symptome, die möglicherweise auch unterschiedliche Organsysteme betreffen, aber auch fehlende Kenntnisse über seltene Erkrankungen und Zeitmangel spielen im Alltag eine Rolle.
Die Erfahrungen Betroffener mittels Fragebogen stärker für die Diagnosefindung nutzbar zu machen, ist eine Innovation niedersächsischer Wissenschaftler, um die Herausforderung einer schwierigen Diagnose zu meistern. Hierfür setzen sie Verfahren aus dem Bereich der „künstlichen Intelligenz“ ein, um damit spezifische Muster in großen Datenmengen zu erkennen. Dabei müssen Betroffene ohne Diagnose nur einen Fragebogen mit 53 Fragen beantworten. Das Antwortmuster wird mit einem bestehenden Datensatz verglichen und der Computer kann dem Arzt den Warnhinweis liefern, ob das Muster „typisch“ für einen Menschen mit seltener Erkrankung ist. Diese Initiative hatte eine Förderung der Robert Bosch Stiftung erhalten.
Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Mehr als 1.700 Menschen haben den Fragebogen bereits beantwortet. Der Computer erkennt in dieser Kohorte mit ca. 90% iger Sicherheit das Antwortmuster eines Menschen mit seltener Erkrankung. Heute ist das Verfahren noch nicht reif für den Routine-Einsatz. Aber das Team aus Informatikern, Pflegenden und Ärzten arbeitet daran, diese innovativen und unterstützenden Verfahren kontinuierlich weiter zu verbessern und so auch eines Tages „alltagstauglich“ werden zu lassen. So wie das Navi uns durch schwierigen Verkehr führen kann, sollen die Fragebogen Ärzten helfen, den Weg zu einer seltenen Krankheit zu finden.
Sie können den Fragebogen unter http://imdiagnostics.com/selten ansehen und beantworten. Das Passwort lautet „selten“. Ihr Engagement hilft, dieses Instrument weiter zu verbessern.
Kontakt: PD Dr. Lorenz Grigull, Email: lorenz.grigull@improvedmedicaldiagnostics.com
NEU: Kurkuma: Würzen mit Heilwirkung
von Gastbeitrag von Dr. Michael Spitzbart, Chefredakteur von Dr. Spitzbarts Gesundheits-Praxis
Lieber Leser,
leuchtend gelb kommt sie daher, die Kurkuma – eine Wurzel, die eigentlich zu den Ingwergewächsen gehört. Die knallgelb-orangene Farbe bekommt sie von ihren ätherischen Ölen, die reichlich in ihr enthalten sind.
In unseren Breitengraden ist Kurkuma vor allem als Inhaltsstoff von Curry bekannt. Leider, so möchte ich sagen. Denn das Gewürz wird dadurch auf das Verfeinern von Speisen reduziert – und kann doch so viel mehr.
In Indien wird Kurkuma schon immer „solo“ eingesetzt. Nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch, weil es so viele positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit hat. Und nach und nach setzt sich diese Kenntnis auch bei westlichen Medizinern durch. Denn Kurkuma hat neben seiner vielfältigen Wirkung bei unzähligen Gesundheitsbeschwerden noch einen großen Vorteil: Es hat kaum Nebenwirkungen.
Achtung: Leiden Sie an Erkrankungen der Gallenblase, sollten Sie vorsichtig mit Kurkuma sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob das Gewürz für Sie geeignet ist! (Das gilt auch, wenn Sie Kurkuma in Kapselform einnehmen wollen).
In den letzten Jahren sind die Erkenntnisse über die Wirkung von Kurkuma von Indien zu uns in den Westen gelangt. Kurkuma wird bei uns zum Beispiel bei Verdauungsproblemen eingesetzt. Der Grund: Es wirkt entkrampfend, steigert die Produktion von Gallenflüssigkeit und hilft dadurch, Ihnen die Verdauung von Speisen zu erleichtern. Zudem kann das Gewürz verdauungsbedingte Beschwerden wie Sodbrennen, Verstopfung und Durchfall, Magenkrämpfe oder Blähungen verringern.
Kurkuma kann aber noch mehr – es wird in Indonesien vor allem bei Atemwegserkrankungen angewandt. Als Forscher diese Anwendungen im Labor untersucht haben, stellten sie fest, dass sich das Gewürz in Tierversuchen positiv auf Mukoviszidose auswirkt. Auch ließen sich lindernde Wirkungen bei Leberproblemen nachweisen.
Auch wenn Kurkuma sicherlich kein Wundermittel ist, dass Ihnen sämtliche Krankheiten vom Leib hält, hat es doch einige positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit:
Entzündungshemmung: Egal, ob entzündliche Vorgänge im Magen-Darm-Bereich vorliegen, ob Sie unter Hauterkrankungen oder –ausschlägen leiden oder an Rheuma bzw. Arthrose erkrankt sind. Bei all diesen Krankheiten hat sich Kurkuma als lindernd erwiesen und kann Schmerzen oder Krankheitsbeschwerden verringern.
verbesserte Wundheilung: Kurkuma ist bekannt für seine antiseptischen Eigenschaften. Dadurch hilft es, die Heilung von Kratzern oder kleineren Verbrennungen zu beschleunigen. Zudem hilft es dadurch, Wundinfektionen zu vermeiden.
verbesserte Funktion des Herz-Kreislauf-Systems: Kurkuma kann die Entstehung von Blutgerinnseln verhindern. Das bedeutet keinesfalls, dass Sie Blutverdünner, die Sie vom Arzt verschrieben bekommen haben, absetzen dürfen. Dennoch trägt das Gewürz dazu bei, dass Ihr Herz länger gesund bleibt.
Hilfe bei Depressionen: In der traditionellen chinesischen Medizin gilt Kurkuma als ein Mittel, dass bei Depressionen eingesetzt werden sollte. Inzwischen ist sogar durch Studien bewiesen, dass der Stoff, regelmäßig eingenommen, Depressionssymptome verbesert.
Leberentgiftung: In der Leber werden alle Giftstoffe gesammelt und abgebaut, die Sie über die Nahrung oder die Umwelt zu sich genommen haben. Wenn Sie regelmäßig Kurkuma zu sich nehmen, dann regen Sie die Bildung von Leberenzymen an. Diese helfen der Leber, effektiv zu entgiften.
Krebsprävention: Es gibt inzwischen einige Studien, die nachweisen, wie effektiv Kurkuma zur Krebsvorbeugung beiträgt. Es ist in der Lage, das Tumorwachstum zu hemmen und das Streuen der Tumorzellen zu verhindern.
Schutz fürs Gehirn: Kurkuma kann verhindern, dass sich im Gehirn sogenannte Proteinfragmente ablagern. Diese sind bekannt dafür, dass sie die Entstehung von Alzheimer beschleunigen. Darüber hinaus sind in Kurkuma Stoffe enthalten, die beschädigte Gehirnzellen reparieren können.
Eines kann Kurkuma aber nicht, auch wenn es immer wieder behauptet wird: Krebs heilen. Zwar verlangsamt das Gewürz das Tumorwachstum, es ist aber kein Heilmittel und kein Ersatz für eine Krebstherapie. Je nach Einzelfall kann es aber empfehlenswert sein, ein Kurkumapräparat zur Unterstützung der Krebstherapie mit einzunehmen.
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